Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde & Interessierte,
wir wenden uns heute mit einem besonderen Anliegen an Sie, an Euch. Dazu möchten wir uns kurz vorstellen.
Der Verein Altes Pfarrhaus Seelow e.V. – Zentrum für Gesundheit, Bildung und Kultur – nutzt ein charmantes altes Stadthaus mit romantischem Hinterhof in Seelow als Begegnungszentrum und Ort des Friedens, des Austauschs, des Erfahrens und des Miteinanders. Viele Menschen kennen uns schon und wissen, dass wir das Stadtzentrum aktiv mit beleben und attraktiv machen für Rückkehrer wie auch für Zuwanderer.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der mithilfe der Stiftung trias 2016 das ehemalige Pfarrhaus im Seelower Kirchviertel gekauft hat. Haus und Boden kosteten damals 60.000 Euro, wovon der Verein 20.000 Euro aufbringen musste. Ein Teil davon wurde durch Spenden finanziert, ein Teil durch zinslose private Darlehen, die monatlich bzw. jährlich von uns zurückbezahlt werden.
Die Stiftung trias ist Eigentümerin von Grund und Boden, der Verein Altes Pfarrhaus Seelow e.V. Pächter und Verantwortlicher für die darauf befindlichen Gebäude. Ziel dieser Zusammenarbeit war und ist, Grund und Boden für gemeinnützige Zwecke nutzen zu können. Themen der trias Stiftung – Eigentümerin von Grund und Boden – sind Boden, Ökologie und gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten. Die Stiftung erwirbt Grundstücke und entzieht diese der Spekulation und führt sie mittels Erbbaurecht dauerhaft einer sozialen und ökologischen Nutzung zu. Damit bietet sie neue Zukunftswege für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.
Neben unseren eigenen Aktivitäten im Haus vergeben wir die Räumlichkeiten auch gegen ein reines Nutzungsentgelt, wie beispielsweise an die Kreismusikschule Märkisch Oderland, einen kleinen Bioladen im Erdgeschoss, ortsansässige Yogalehrer/-innen, Massagetherapeut/-innen etc. Dies ergänzt die Tätigkeiten des Vereins und gewährleistet, den halbjährlich anfallenden Erbpachtzins zu decken, dient weiterhin der Gesundheitsprävention und regt an zu selbstverantwortlichem Leben. Darüber hinaus schafft der Verein so bezahlbaren Raum für Selbständige aus der Region.
Ein Infopunkt im Eingangsbereich dient als wichtiger Wegweiser für Gesundheitsangebote und selbständig Wirtschaftende in der Umgebung. Darüber hinaus informiert er auch über kulturelle Angebote und Aktivitäten in der Region. Mehrere Dutzend Besucher jeden Alters und jeglicher Herkunft gehen täglich bei uns ein und aus und nennen das Haus liebevoll die „Seelower Oase“.
Das Zentrum stärkt die regionale Infrastruktur durch kulturelle Bildung, bietet kulturelle Vielfalt, fördert die Verbesserung des nachhaltigen Miteinanders von Mensch und Umwelt und spricht alle Schichten jeglichen Alters an. Durch enormes ehrenamtliches Engagement wird das Haus gestaltet, soziales Miteinander ermöglicht, die Dorf- und Stadtgemeinschaft gestärkt und eine Stadt-Umland-Partnerschaft gefördert.
Es ist uns ein großes Anliegen, gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Neben Unterrichtsangeboten der Kreismusikschule Märkisch Oderland, deren Leitung eines Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchors – organisiert und veranstaltet der Verein jahreszeitliche Haus- und Hoffeste, Tanz- und Singveranstaltungen, begleitete Familienfreizeiten, offene Kreativräume, Kräuterseminare, Kurse im Erlernen von altem Kunsthandwerk, Handarbeitszirkel u.v.m.
Bei den Singveranstaltungen werden gemeinsam einfache Lieder gesungen. Denn: Jede/r kann singen! Singen macht glücklich! Singen ist gesund und verbessert die Haltung, stärkt die Abwehrkräfte, bringt den Kreislauf in Schwung, vertieft die Atmung, stärkt das vegetative Nervensystem und verlängert sogar das Leben. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Ein wöchentliches Rhythmik- und Gestaltungsangebot für Kinder mit Migrationshintergrund wirkt sich förderlich auf deren Sprachbildung und Integration aus. Ein Seniorenkreis wird einmal pro Woche begleitet. Gemeinsam wird gesungen, Spiele werden gespielt, einfache Übungen gemacht für Geist und Körper. Im offenen Kreativraumkann in inspirierender Umgebung die eigene Kreativität entdeckt werden, Eltern mit Kindern nehmen diesen Raum dankbar an. Allerhand Materialien liegen bereit und es kann nach Herzenslust gekritzelt, gemalt, gelesen und gedichtet werden.
Vierzehntägig gibt es einen offenen Milonga- und Tangoabend, ein Lehrer gibt Interessierten Anleitung – Tanzen schult die Körperwahrnehmung und das Körpergefühl. Insbesondere stärkt Tanzen das Gemeinschaftsgefühl und fördert sozialen und geselligen Austausch. Einmal wöchentlich gibt es einen Raum der Stille. Meditation hilft, geistige und emotionale Ausgeglichenheit zu finden und führt zu tiefem innerem Frieden. Etwas, das wir heute so dringend brauchen. Ohne den kleinen Frieden kann es keinen Weltfrieden geben.
Spinnen ist eine uralte Kunst der Wollverarbeitung, eine meditative und beruhigende Tätigkeit. So gibt es an mehreren Wochenende im Jahr Kurse im Erlernen von Spinntechniken mit der Handspindel und am Spinnrad. Die selbst hergestellten Wollgarne werden im Handarbeitszirkel gemeinsam verarbeitet. Altes Kräuterwissen wird neu zugänglich gemacht, vegetarische Kochabende regen zu gemüsebasierter, regionaler und saisonaler Ernährung an.
Wir ermöglichen Familien in erschwerten Verhältnissen, Alleinerziehenden, Erziehungsstellen, Pflegekindern- und Jugendlichen organisierte und begleitete Familienfreizeiten in der Urlaubszeit. Die Menschen fühlen sich in dieser Gemeinschaft sicher und unterstützt. Begleitende Angebote wie das gemeinsame Singen, das Erlernen von Körper-, Atem- und Entspannungsübungen sowie die offene Kreativwerkstatt stärken den Einzelnen und die Gemeinschaft.
Die Verpflegung bei jeglicher Veranstaltung geschieht in Zusammenarbeit mit Gärtnereien aus der nahen Umgebung. Es werden vorzugsweise biologisch und nachhaltig produzierte Lebensmittel aus der Region verwendet und so die regionale biologische Landwirtschaft unterstützt.
Im Haus befindet sich eine gut genutzte Tauschbörse für Kleider und Bücher. Ein weiterer sozialer und gemeinnütziger Aspekt ist unsere öffentliche Toilette, die „Nette Toilette“ – eine Aktion der Stadt Seelow. Eine kleine Galerie im Haus mit wechselnden Ausstellungen, wo Arbeiten vorwiegend regionaler Künstlergezeigt werden, lädt zum Verweilen ein. Der Verein engagiert sich für die Verbesserung des nachhaltigen Miteinanders von Mensch und Umwelt. Er bietet eine Plattform, um sich auszutauschen und Netzwerke zu bilden. In diesen Zeiten sind Stärkung der Gemeinschaft, Vernetzung und Austausch umso wichtiger.
So viel zu uns – und nun zu unserem Anliegen: Das ehemalige Pfarrhaus gehört mit zu den schönsten alten Stadthäusern im Seelower Kirchviertel und befindet sich an der südlichen Eingangspforte, von Frankfurt (Oder) aus kommend, vis á vis des Landratsamtes, nahe der Hauptstraße an der kleinen Allee am Puschkinplatz, die zum Marktplatz an der Kirche führt.
Nun ist unser Haus eines der letzten Häuser der Altstadt, das noch keinen neuen Anstrich hat. Die Farbe blättert ab, kleine Stellen müssten ausgebessert werden. Geheizt wird das Haus mit einer alten Ölheizung, die dringend erneuert werden müsste. Und das Dach ist inzwischen alt und marode, die Ziegel an die 50 Jahre alt. Für das Weiterwirken des Vereins benötigen wir buchstäblich ein neues Dach über dem Kopf.
Für diese drei Maßnahmen: 1. Austausch der alten Ölheizung gegen eine moderne Pelletheizung, 2. Instandsetzung und Dämmung des Dachs sowie 3. das Ausbessern und Anstreichen der Fassade haben wir nun eine Zusage für eine 75%ige Förderung erhalten und hoffen, Menschen zu finden, die uns bei diesem nächsten Entwicklungsschritt helfen wollen, den Eigenanteil in Höhe von knapp 28.000 Euro mit zu stemmen – oder die uns einfach generell unterstützen wollen.
Zwei Drittel der Spendenaktion haben wir schon geschafft! Für das letzte Drittel bitten wir weiterhin um Eure Unterstützung. Am liebsten natürlich durch Spenden, aber auch Fördermitgliedschaften oder zinslose Darlehen helfen uns.
Der Verein wirkt nun seit 7 Jahren in Seelow und ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Jährlich gewinnen wir neue Mitglieder dazu, deren Zahl seit Beginn auf 55 gewachsen ist. Wo wir uns anfangs noch Gedanken machen mussten, wie wir die nächste Betriebskostenrechnung begleichen sollen, ist es uns seit dieser Zeit gelungen, die Kosten v. a. durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Nutzungsentgelte zu decken. Der Verein ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
Ja, gut was ihr macht für unsere Region.
Ich unterstütze den Verein Altes Pfarrhaus Seelow e.V.!